Monkey Jumble


Europas größtes Drachenboot-Langstreckenrennen ging am 13. Oktober in die nächste Runde.

Mittlerweile geht dem Monkey Jumble, Europas größtem Langstreckenrennen für Drachenboote, ein weiterer Wettbewerb voraus, nämlich die Anmeldung zur vorgenannten Regatta. Wie auch in den vergangenen Jahren wurde wieder die Anmeldeseite pünktlich um Mitternacht zum 1. August online geschaltet. Die schnellsten Tipper eines jeden Teams warten dann schon vor ihren Computern, um in Windeseile die Anmeldedaten ihrer Mannschaft in das Formular einzutragen. In den vergangenen Jahren konnten wir dabei immer einen Startplatz in Reihe 1 oder 2 ergattern. Doch die Konkurrenz wird nicht nur auf dem Wasser, sondern auch am PC härter. Mit Startplatz 37 von 50 starteten wir in diesem Jahr von so weit hinten wie noch nie. Bereits um 0 Uhr und zwei Minuten war das Teilnehmerfeld restlos ausgebucht und es fanden sich die ersten Mannschaften auf der Warteliste wieder.

Eine neue Herausforderung stand also vor uns. War die Strategie bisher, dem Teilnehmerfeld vom Start an möglichst wegzufahren, um nicht in den Pulk zu geraten, mussten wir dieses Jahr durch eben diesen mitten durch.

In Startreihe 10 angekommen, konnten wir die Startlinie des Rennens nicht mal sehen. Alles nicht so schlimm, es zählt ja die Nettozeit, d.h. bis zur Startlinie braucht man theoretisch gar nicht Vollgas zu geben. Theoretisch. Praktisch gesehen donnert man mit dem Startschuss vom ersten Moment an volle Pulle los. So kam es, dass wir schon vor der eigentlichen Startlinie Boote überholt hatten. Wie viele, das konnte man gar nicht so genau sehen, ob der atlantikähnlichen Brandung, die in unser Boot schwappte. Nach 100 Metern hörte man die ersten Schreie aus dem Boot „mach die Pumpe an!“. Die Pumpe lief da schon längst.

Unser Steuermann suchte sich die Lücken und zählte immer wieder Überholmanöver an. So kämpften wir uns durch das Getümmel immer weiter vor. Nach ca. 1,5 Kilometern ging es im Osthafen durch die erste Wende. Doch vor der Wende hieß es erst mal „Druck raus!“, denn in der Wende staute es sich wie im Kölner Ring. Aus der Wende raus beschleunigten wir dann wieder, um das nächste Überholmanöver einzuleiten. Auf dem Weg zum ehemaligen Nadelwehr ging es dann so weiter. Immer und immer wieder bissen wir uns an das nächste Team ran, setzten uns daneben und fuhren davon. Nach 5,5 Kilometern folgte die zweite Wende. Halbzeit. Mindestens die Hälfte der 36 vor uns gestarteten Boote hatten wir schon kassiert. Nach der Wende mussten wir noch ein paar Mannschaften überholen und dann hatten wir das erste Mal so etwas wie freie Fahrt. Auch wenn das ständige Überholen viel Kraft gekostet hatte, galt es jetzt, das Tempo hoch zu halten. Bis zur dritten Wende, wieder im Osthafen, saugten wir uns an das nächste Boot ran. Nach der Wende folgte dann der Angriff. Es war das insgesamt 24. Team, das wir in diesem Rennen passierten.

Noch einmal mobilisierten wir alle verbliebenen Kräfte auf dem Weg ins Ziel am Staatstheater. Nach 11 gefahrenen Kilometern und rund 54 Minuten und 7 Sekunden ertönte für uns das Signal, dass wir das Ziel passiert hatten. Platz 10 von 50 sprang am Ende damit für uns raus, ein Ergebnis, mit dem wir hoch zufrieden sein konnten. Es war ein toller Ritt durchs Teilnehmerfeld und ein schöner Abschluss unserer diesjährigen Drachenboot-Saison.

(pb)